Christian Gonzenbach
La chute de Rome
Auf den Ruinen der Imperien werden die Reiche ihrer Nachfolger errichtet, und aus ihren Trümmern wachsen neue Formen. In der Art eines Archäologen erforscht Christian Gonzenbach die Überreste einer historischen Revolution und vereint in der ehemaligen Grafenresidenz die Zeugnisse einer möglichen oder wahrscheinlichen und zugleich seltsam zeitgemässen Vergangenheit.
Im Hof wie in den Räumen des Schlosses gestaltet der Künstler geheimnisvolle Objekte, deren Ursprung oder Nutzen niemand kennt. Mächtige Maschinen spielen mit der Mehrdeutigkeit ihrer Funktion, seltsame Waffen oder Utensilien thronen stolz in den Galerien, und archäologische Fundstücke fügen sich einfallsreich in die historischen Interieurs ein. Indem Christian Gonzenbach auf die unwiderstehlichen destruktiven und konstruktiven Anstrengungen des Menschen anspielt, hebt er die Vieldeutigkeit der Formen und ihrer möglichen Verwendungen hervor, preist aber auch die unglaubliche menschliche Erfindungskraft.
Kurator
Filipe Dos Santos
Vernissage
Freitag 1. Juli, um 18.30 Uhr
Traumhaftes Utopia
In seiner Arbeit setzt sich Christian Gonzenbach unablässig mit unserer Umwelt und unserem Verhältnis zu dieser auseinander. Er untersucht und verfremdet seine Sujets, um an die Oberfläche zu befördern, was sich unter dem äusseren Anschein verbirgt, und schafft so eine traumhafte Welt, die zwischen Normalität und Fremdheit schwankt. Mittels ungewöhnlicher Kreuzungen und Assemblagen gestaltet er überschwängliche, barocke Installationen, in denen er mit Illusion, Überraschung und Paradox arbeitet und zugleich aus einer langen Geschichte der Formen schöpft.
Die gewöhnlichsten Objekte werden von ihm in einem erkenntnisfördernden Umkehrprozess neu bedacht und beleuchtet. Im Spiel mit gegensätzlichen Kräften zwischen Leichtigkeit und Abscheu, Humor und wissenschaftlicher Strenge lotet er die Grenzen der Realität und des Möglichen aus.