Die Weihnachtszeit in Appenzell
Von Innerrhoden nach Ausserrhoden
Das Schloss Greyerz öffnet seine Pforten für die Appenzeller Weihnachtsbräuche. Die Ausstellung zeigt katholische Innerrhoder und protestantische Ausserrhoder Traditionen von Allerheiligen bis Neujahr.
In Appenzell Innerrhoden beginnt die Weihnachtszeit, ein wahres Fest der Sinne, am 1. November mit der Anfertigung von Lebkuchen, die von echten Künstlern sorgfältig verziert werden. Am 24. Dezember schmücken diese Chlausebickli den Chlausezüüg, eine Art Weihnachtspyramide, die den Mittelpunkt der einheimischen Stuben bildet. Für die Bewohner von Appenzell Ausserrhoden geht die Weihnachtszeit an Silvester zu Ende, das zweimal im Jahr gefeiert wird. Im Morgengrauen des 31. Dezember und des 13. Januar verkleiden sich die Männer als Silvesterchläuse. Während die Wüeste ihr Gesicht hinter schreckenerregenden Masken aus Knochen und Ästen verbergen, tragen die Schöne kunstvoll verzierte hohe Hauben und ziehen von Haus zu Haus, um allen ein erfolgreiches und glückliches Neues Jahr zu wünschen.
Kuratorin,
Marie Rochel
Die Ausstellung konnte dank der wertvollen Unterstützung durch das Museum Appenzell und das Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch realisiert werden.
Vernissage
Freitag 24. November, um 18 Uhr
Kinderworkshop
Verziere deinen Lebkuchen
Freitag 8. Dezember, 13.30 Uhr
Auf Anmeldung:
Telefon +41 26 921 21 02
E-mail
Lebendige Traditionen
Mit einer Auswahl von historischen Objekten und Kostümen, aber auch von Fotos und audiovisuellen Dokumenten, die einen Überblick über das immaterielle Kulturerbe der beiden Appenzeller Halbkantone bieten, möchte die Ausstellung eine Fülle von Traditionen präsentieren, die bis heute lebendig, doch in der Westschweiz kaum bekannt sind.
Aufgrund religiöser Spannungen seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert in zwei Halbkantone geteilt, entwickelten das katholische Innerrhoden und das protestantische Ausserrhoden im Lauf der Jahrhunderte unterschiedliche Bräuche, die in der Ausstellung nicht nur visuell, sondern auch in Klängen und Düften vorgeführt werden. Alle Sinne der Besucher werden angesprochen, wenn es darum geht, die riesigen Hauben der Silvesterchläuse zu bewundern, den verführerischen Duft der von echten Künstlern sorgsam verzierten Lebkuchen zu geniessen und dem Gesang der Omsinger zuzuhören, der des Nachts im verschneiten Appenzellerland zu vernehmen ist.