O Tannenbaum
Schätze und Weihnachtsdekorationen aus der Sammlung Alfred Dünnenberger
Seit mehr als 30 Jahren sammelt Alfred Dünnenberger wertvolle Zeugnisse einer alten Tradition. Die von ihm vereinte eindrucksvolle Sammlung von Weihnachtsschmuck, Adventskalendern und Papierkrippen ist diesen Winter im Schloss Greyerz ausgestellt.
Mit mehreren hundert historischen Weihnachtsdekorationen stellt die Schau die Geschichte des Christbaums von 1850 bis 1950 dar und zeigt, wie dieser sich als Hauptdekor in unseren Räumen durchgesetzt hat. Kugeln aus geblasenem Glas, Perlengirlanden und kunstvoll gestaltete Tannenspitzen spiegeln nicht nur den Fortschritt der Herstellungsverfahren, sondern auch die Entwicklung des Zeitgeschmacks und die Spuren, die jede Epoche hinterlassen hat.
Kuratorin
Marie Rochel
Vernissage
Freitag 25. November, um 18 Uhr
Tannenbaumschmuck als Zeugen der Geschichte
Die gesammelten Objekte zeigen die mehr als 100-jährige Entwicklung der Moden und Techniken seit der Mitte des 19. Jahrhunderts und gewähren Einblicke in das Leben von Familien aus allen Gesellschaftsschichten. Während sich Personen, die in bescheidenen Verhältnissen lebten, mit Papierblumen, Nüssen oder Zuckerfiguren begnügten, erwarb man in wohlhabenden Häusern wertvolle Kugeln aus Porzellan oder geblasenem Glas.
Als Spiegel seiner Zeit war der Tannenbaum auch mit technischen Neuheiten wie Zeppelinen, Lokomotiven oder Radioempfängern behängt. Aus der Filmwelt stammten afroamerikanische Jazzbands, Charlie Chaplin und Indianer mit ihrem Federschmuck. Sogar die Politik machte vor dem Weihnachtssymbol nicht halt; der erstarkende deutsche Nationalismus brachte Schmuck mit dem Bildnis Kaiser Wilhelms I. hervor, bekräftigte seine Militärmacht mit Kanonen und verspottete die Franzosen.
Die nach Epochen, Materialien oder Sujets zusammengestellten Themen zeichnen sich durch ihre ungewöhnliche Vielfalt aus und ermöglichen einen Überblick über verschiedene Zeiten. Einen besonderen Zauber übt der vom Sammler verzierte grosse Weihnachtsbaum aus, der den Höhepunkt der Ausstellung bildet: Mehr als 2'000 Stücke aus allen Epochen bieten eine einzigartige visuelle Schatzsuche.
Zwar konzentriert sich die Ausstellung auf Baumschmuck, doch zeigt sie ebenfalls einige aussergewöhnliche Objekte wie eine Puppenstuben-Spieldose, die sich in Bewegung setzen lässt, einen mechanisierten, musikalischen Baumständer, eine Weihnachtspyramide, mehrere alte Adventskalender und in Chromolithografie bedruckte Papierkrippen des 20. Jahrhunderts. Unter ihnen befindet sich ein besonders interessantes schweizerisches Modell, dessen an einem Propeller befestigte Engelchen sich durch die Wärme der brennenden Kerzen zu bewegen beginnen.