Photo Esplanade – Christelle Boulé
Botanica
Für die neue Ausgabe von Photo Esplanade lädt das Schloss Gruyères Christelle Boulé ein, ihr Projekt Botanica zu präsentieren. Inspiriert vom Herbarium des Jardin des Plantes in Montpellier und von dessen jahrhundertealten Pflanzen, erinnert die Fotoserie an beharrlich gepflegte Naturschätze wie an das Verschwinden bestimmter Arten.
Mit ihren Fotogrammen, die von Blättern, Zweigen, Stempeln oder Blütenblättern existierender oder verschwundener Pflanzen geprägt sind, erfindet die kanadisch-schweizerische Künstlerin einen wunderbaren, zeitlosen Garten. Ihre Kompositionen, ein farbenfrohes Kaleidoskop auf der Schlossesplanade, laden uns zu einer Zeitreise ein und sind eine Hom-mage an die fragilen und manchmal ungreifbaren Wunder der Natur.
Kurator
Filipe Dos Santos
Vernissage
Donnerstag 31. März um 18.30 Uhr
Christelle Boulé
Christelle Boulé (1984*) ist eine kanadisch-schweizerische Künstlerin und Fotografin. Die Absolventin der École cantonale d'arts de Lausanne (ECAL) hat zudem einen Bachelor in Grafikdesign an der Université du Québec in Montreal (UQAM) erworben und ist seit 2010 in diesem Designbereich tätig. Sie lebt und arbeitet zwischen Paris und Lausanne, wo sie ihre Zeit mit Auftragsarbeiten und persönlichen Projekten verbringt.
Ihre Werke wurden in der Schweiz, Kanada, Frankreich, Italien, Deutschland und Portugal ausgestellt und zudem in zahlreichen Publikationsorganen wie Artpresse, GUP und der Financial Times veröffentlicht. Ihre Arbeit wurde vom Fotobookfestival Kassel (2020) ausgezeichnet und erhielt den Grand Prix des Photoforums in Biel ( 2019) und den PDN Photo Annual (2017).
Ein farbenfrohes Kaleidoskop
Christelle Boulé liebt es, Wege zu finden, um das zu deuten und zu zeigen, was wir nicht sehen können. Fasziniert vom Geruchssinn und seinem Ausdruck in fotografischer Form, inspiriert von Materialtests und Beobachtungen, wie sich das Unsichtbare einfangen lässt, konzentriert sie ihre Tätigkeit auf experimentelle Fotografie, Edition und Druckverfahren mit einem ausgeprägten Interesse für die visuelle Darstellung des Ungreifbaren.
Für die Serie Botanica sammelte sie vielfältige Elemente der Natur: Pollen, Stempel, Samen, Blütenblätter, Blumen, Blätter und Zweige. Sie fotografierte sie einzeln oder in Kompositionen, die nach Strukturen, Nuancen oder Formen geordnet sind. Manchmal liess sie einige von ihnen auf dem Fotopapier mazerieren, um ihre Essenz zu gewinnen. Dabei hat sie ihr eigenes Herbarium geschaffen, in dem sich Pflanzen von gestern und heute vermischen.