Photo Esplanade – Romano Riedo
Alpland
Für die erste Ausgabe von Photo Esplanade, einer neuen Freiluft-Ausstellungsreihe zeitgenössischer Fotografie, zeigt das Schloss Greyerz das Werk von Romano P. Riedo. Inmitten eines aussergewöhnlichen Panoramas dokumentieren die feinfühligen, rohen Bilder des Freiburger Künstlers das Dasein der Bergbauern.
Die Serie Alpland entstand in jahrzehntelanger sorgfältiger Arbeit in verschiedenen Regionen der Schweiz und illustriert das harte und einfache Leben, in dessen Zentrum die eindrückliche und bisweilen unbezwingbare Bergwelt steht. Wenn auch die Landbearbeitung und Viehhaltung aus althergebrachten Praktiken stammen, so vermag der Fotograf durch seine Linse den Blick in die Moderne und den damit verbundenen Wandel einzufangen.
Kurator
Filipe Dos Santos
Vernissage
Freitag 1. April, um 18 Uhr
Eine Ode an Mühsal und Tradition?
In Alpland vereint der Freiburger Romano P. Riedo Bilder aus verschiedenen Serien, die der Arbeit der Bergbauern gewidmet sind. Die Fotografien, die er in mehreren Jahrzehnten in den Schweizer Alpen minutiös aufnahm, bilden ein berührendes Zeugnis über den Alltag der Menschen, die von und in den Bergen leben. In diesen lebensnahen Aufnahmen bemühen sich Kornschnitter, Viehzüchter oder Käser beharrlich Tag für Tag, ein Auskommen in häufig abweisender Umgebung zu finden.
Eine Ode an Mühsal und Tradition? Indem sich die Fotografien auf die Gegenwart beziehen, die gelegentlich in einem Detail aufscheint, beweist Romano P. Riedo, dass seine Sichtweise frei von jedem Idealismus ist. Obwohl die Bilder auf ein Repertoire anspielen, mit dem einst die Ursprünge und die Identität der Schweizer verherrlicht wurden, sind sie entschieden von der heutigen Welt geprägt. Die Bergbauern, die sie zeigen, sind von heute, auch wenn deren Arbeit stark an jene der Vorfahren erinnert.
In humanistischem Geist konzentriert sich Romano P. Riedo auf die Darstellung der Gebärden, die Weitergabe zwischen den Generationen und die Beziehungen unter den Mitgliedern der Gemeinschaft. Gegenseitige Hilfe bei der Ernte, Wiedersehen bei Tisch oder religiöse Feiern bestimmen die Zeitabläufe, wiederholen sich ständig von Tag zu Tag und von Woche zu Woche. In zeitlosem Schwarzweiss scheint der Künstler seine Aufmerksamkeit vor allem auf die Schlichtheit des Lebensalltags zu richten, der nicht nur durch grossartige und furchteinflössende Berglandschaften, sondern auch durch den Blick des Fotografen sublimiert wird, welcher ihr Wesen einfühlsam erfasst.